Mobile Jugend-Medienarbeit vor dem Aus

Pressemitteilung  – 2. Mai 2012
Jugendmedienarbeit ist zwar auf der Höhe der Zeit, aber seit Jahren ohne Förderung
Rahmenbedingungen für aktive Medienkompetenzförderung von Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen schlecht
Lüneburg. Seit 14 Jahren gibt es die Mobile Medienarbeit des Jugendverbands “SJD-Die Falken” in Nordniedersachsen. Jetzt steht die als Modellprojekt begonnene Jugendmedienarbeit vor dem Aus.
Die mittlerweile zur Institution gewordene Mobile Medienarbeit hat seit 2006 keine substanzielle Förderung mehr bekommen. Nach nunmehr 6 Jahren, die der Bezirk Hannover des Jugendverbands aus Eigenmitteln und den Einnahmen aus den Medien-WorkShops bestritten hat, ist dies nun nicht mehr leistbar.

“In Lüneburg wird nun eine halbe Stelle und damit ein Hauptamtlicher gehen. Damit ist unser Markenzeichen die “Aktive Medienarbeit” nicht mehr in dieser Form durchführbar und muss eingestellt werden” sagt Christian Seiberth, der zum 31.08.2012 den Jugendverband als Bildungsreferent verlassen wird. Sei Kollege Georg Gunkel-Schwaderer ergänzt: “Die Marke ‘Mobile Medienarbeit’ wird zwar weiter existieren, aber in welcher Form Medienarbeit nun stattfinden kann, muss neu ausgelotet werden. Den Bereich der Eltern- und Pädagogen-Fortbildung werden wir hier weiter anbieten. Unser Markenzeichen, mit dem wir in Nordniedersachsen einzigartig sind, die Aktive Medienarbeit als mobiles Team, gehört aber wohl der Vergangenheit an – es sei denn, es findet sich noch ein Großsponsor, dem diese wichtige Arbeit etwas Wert ist”.
Die Gründe für das Aus sehen die beiden Medienpädagogen in den schlechten Rahmenbedingungen –konkret für aktive Medienarbeit– in Niedersachsen. “Während die MultiplikatorInnenausbildung im Rahmen der niedersächsischen ‘Meilensteine für Medienkompetenz’ derzeit einen wahrhaftigen ‘Multiplikatoren-Tsunami’ auslöst, bleibt völlig ungeklärt, wo und auf welcher Grundlage diese FortbildungsteilnehmerInnen dann tätig werden können”, so Georg Gunkel-Schwaderer. Auch die Kompatibilität des Systems Schule lässt stark zu wünschen übrig. Es fehle in Niedersachsen eine Schul- und Bildungspolitik, die den Bereich der informellen Bildung –also Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit– als gleichwertigen Bildungspartner ernst nimmt und ihm seine Eigenständigkeit belässt. Statt dessen wird Schule immer weiter ausgedehnt und schnürt dem außerschulischen Engagement die Luft ab, anstatt die Potenziale der informellen Bildung zu inkludieren.

 

Das Projekt widmete sich, wie schon mehrfach berichtet, dem aktiven Medienhandeln und damit einer erlebnis- und lebensweltorientierten Förderung der Medienkompetenz. Dabei stand das “selbst Machen” im Vordergrund. Die theoretische Auseinandersetzung mit Medienkonsum, die Medienkritik und das Mediengestalten gingen fließend ineinander über. Bei jedem WorkShop wurde in bis zu 5 Tagen ein Medienergebnis produziert, was durch die jugendlichen Akteure selbst erdacht, entwickelt, gestaltet, fertiggestellt und präsentiert wurde. Die letzten Projekte fanden in Lüneburg in der Hauptschule Stadtmitte, in Bendestorf und Rosengarten im Landkreis Harburg statt. Im Landkreis Uelzen wurde ein Fachtag für JugendarbeiterInnen ausgerichtet und im Rahmen einer Fortbildung für Jugendliche im Freiwilligen Ökologischen Jahr durch die Alfred-Töpfer-Stiftung wurde ein WorkShop zum Thema Strategische Öffentlichkeitsarbeit und Radio durchgeführt.

 

Georg Gunkel-Schwaderer versichert trotz des absehbaren Aus für die Jugendmedienarbeit: “Alle bis jetzt gebuchten Medien-WorkShops werden noch stattfinden, in bewährter Qualität und mit nach wie vor brennender Begeisterterung für die Jugendmedienarbeit”.
Kontakt zu den Medienpädagogen bekommen Sie sporadisch auch per Telefon, am besten aber per eMail: info@mobile-medienarbeit.de

Wenn Sie es wünschen, nehmen wir umgehend telefonischen Kontakt zu Ihnen auf.

Bitte schreiben Sie uns einen Kommentar und teilen uns mit, was Sie vom Aus der Mobilen Medienarbeit halten! Vielen Dank!

36 Kommentare

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  1. Guten Tag,

    • Prioritäten in der Medienarbeit setzen,
    • wichtige Entwicklungen erkennen.
    • Analysen treffen,
    • Fachbegriffe erläutern,
    • Fachtage durchführen,

    • Anerkannte
      Spezialisten innerhalb der Medienarbeit sein
    • – trotztdem auch komplizierte
      Zusammenhänge verständlich erläutern.

    All dies ist die Mobile Medienarbeit Lüneburg bei den Falken

    In diesem Arbeitsfeld unverzichtbar!

    • zozi auf 3. Mai 2012 bei 15:56

    Ich will nicht, dass die Mobile Medienarbeit aufhören muss… Wir hatten immer so viel Spaß zusammen und es hat einem auch bei (z.b. bei dem Filme drehen) gezeigt das jeder etwas cooles erreichen kann… So wie einmal Regisseur oder Schauspieler sein. Es hat wirklich MEGAAAA SPAß GEMACHT!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    • Matti auf 3. Mai 2012 bei 17:23

    Bei uns war es immer ein Highlight im Sommerferienprogramm eine Woche mit Georg und Stefan zu verbringen. Da man evtl. als Jugendlicher nicht unbedingt den Zugang zu der mannigfaltigen Medienausstattung hat, wie sie die Falken haben, ist es auf jeden Fall notwendig, dass solche Projekte gefördert werden, denn sie födern wiederum die Kreativität!

    • Mira Ball auf 3. Mai 2012 bei 18:40

    Medien sind ein unverzichtbares Mittel für Aufklärung und Information. Beides sind Grundlagen der Demokratie. Je mehr Menschen dies beherrschen, desto größer kann demokratische Teilhabe sein. Grade Jugendliche müssen das doch für ihre Anliegen nutzen können, oder?

    • Malte auf 3. Mai 2012 bei 18:56

    Wirklich traurig. Diesen Umstand bedauere ich sehr, denn ich habe die Arbeit mit Georg und Christian als sehr sinnvoll empfunden. Wie sonst kann ein Jugendverband solch professionelle Hilfe für ein Medienprojekt erhalten? Und vor allem waren die zwei zumindest bei unserem Projekt mit voller Leidenschaft dabei!

    • D.Dietrich auf 3. Mai 2012 bei 19:10

    Ich selbst habe eine Ausbildung als Mediengestalter und habe schon zwei mal ehrenamtlich an dem Workshop in Bendestorf teilgenommen. Ich halte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in diesen Workshops für unverzichtbar hinsichtlich des Erwerbs von Medienkompetenz in unserer heutigen medial überfluteten Welt. Wenn ich daran denke mit wieviel Freude, Elan und Wissbegier die Kinder an den Workshops teilgenommen haben und das auf einmal alles vorbei sein soll, dann blutet mir das Herz!

    • Evelyn Kuttig auf 5. Mai 2012 bei 21:46

    Oh wie grauslich, wie unbedacht mit einem Fortfall solch eines sinnvollen Projekts auch wieder Konfliktpotential befördert werden wird, weil es sowieso an Aufklärung mit gemeinsamem Spaß mangelt. Ich denke da an Mediensucht, Gewaltbereitschaft, Verdummung … In der Schule kann beileibe nicht alles abgedeckt werden, muss vieles unter den gegebenen Bedingungen bei oberflächlicher Behandlung bleiben!

    • Dr. Bader Kurt auf 7. Mai 2012 bei 16:46

    7 auf einen Streich:

    1. gegen die Jugend,
    2. gegen eine sich sozialistisch verstehende Jugend,
    3. gegen die Organisation,
    4. gegen die dort Tätigen,
    5. gegen solidarische Mediennutzung,
    6. gegen Kultur,
    7. gegen gesellschaftliche Teilhabe

    – dagegen soll und muß mensch vorgehen!

    • Sylke Müller auf 8. Mai 2012 bei 09:14

    Mobile Medienarbeit vor dem Aus? Das darf nicht sein.
    Wie schade wäre das denn, wenn diese tolle Arbeit eingestellt werden würde?!!! Die Arbeit die Ihr mit unseren Kindern gemacht habt, wird einfach unterschätzt! Bei weitem nicht richtig bewertet! Die Selbstbestätigung, Selbstverwirklichung, kritische Auseinandersetzung mit sich selbst und der Gesellschaft, gemeinsam mit Gleichaltrigen etwas Kreatives und Konstruktives erarbeiten – das sind unschätzbare Werte und Dinge die unsere Kinder meiner Meinung nach viel zu selten in der heutigen Zeit vermittelt bekommen! Meine Kinder sind auf Ihre Projekte, die sie mit Euch und vielen anderen Kindern erarbeiten und erleben durften, heute noch sehr stolz und erzählen immer noch von ihren Erlebnissen. Sie hatten sich bereits nach Ende eines Projektes schon auf das nächste gefreut. Wenn ich Ihnen erzählen muss, das sie in diesem Jahr wohl kein Filmprojekt machen können, werden sie und ihre Freunde (die auch mitmachen wollten) sehr enttäuscht und traurig sein. Sie hatten sich sehr darauf gefreut, etwas Sinnvolles, Zielorientiertes, Kreatives und Selbstdarstellerisches in den Ferien machen zu können – statt vor dem Computer zu hocken und zu spielen, seine Freunde im “chat” zu treffen oder gelangweilt Couchpotato zu spielen. Wir hoffen sehr, dass Eure Arbeit weiterläuft und Ihr auch endlich die nötige finanzielle Unterstützung erhaltet.

    • graswurzel.tv auf 9. Mai 2012 bei 13:59

    Mobile Medienarbeit ist notwendiger Bestandteil der politischen Nachwuchsbildung.

    Wir bedauern die Kürzung der finanziellen Mittel für die Medienarbeit im Land Niedersachsen. Seit mehr als sechs Jahren begleitet graswurzel.tv dokumentarisch politische Bewegungen und schafft damit eine Gegenöffentlichkeit, die für unsere freiheitlich orientierte Gesellschaft nach unserer Auffassung essentiell ist. Nur eine vielfältige Medienlandschaft kann die demokratischen Prinzipien gewährleisten.

    Die Arbeit von graswurzel.tv basiert auf Ehrenamt und erfordert detaillierte Kenntnis des Mediensystems sowie Knowhow im Bereich der Medienproduktion. Die Mobile Medienarbeit richtet sich an junge Menschen, um sie zum Einen im Umgang mit Medien zu schulen und darüber hinaus Fertigkeiten im Bereich der Produktion zu vermitteln.

    Wir hoffen, dass das Land Niedersachsen sich seiner Verantwortung in diesem Bereich bewusst wird und die Mobilie Medienarbeit im Interesse der politischen Bildung der Gesellschaft auch zukünftig ihre wertvolle Arbeit fortsetzen kann.

    Marco Kühne | graswurzel.tv

    • KKJD Hittfeld auf 9. Mai 2012 bei 14:05

    Heute ist Medienarbeit wichtiger den je !!!
    Ich kann es nicht verstehen weshalb so was nicht gefördert und honoriert wird …

    • Christoph Neumann auf 9. Mai 2012 bei 14:10

    Das Politiker keine Fachleute sind, beweisen sie jeden Tag. In dem Projekt der Falken wird Jugendlichen gezeigt, wie man sinnvoll mit Medien umgehen kann und sollte. Sie können dieses Erlernte auch in Ihrer Freizeit nutzen. Sie könnten durch solch einen Einstieg zu den Fachleuten werden, die von der Wirtschaft regelmäßig als fehlend propagiert werden.
    Stattdessen eine Freizeitgestaltung an der Bushaltestelle. Und keine Fachleute.
    Wie Kurzsichtig doch die Politik ist 🙁

  2. Die Lebensrealität der Jugendlichen beinhaltet Mediengebrauch. Darin braucht es gute und kompetente Begleiter, die so wie euch von der Mobilen Medienarbeit. Menschen mit Herz und Verstand, die lebensnahe Angebote machen. Medienkompetenzförderung beim aktiven Produzieren unter dieser kundigen Begleitung ist wichtig und ganz besonders nachhaltig!
    Förderschwerpunkte öffentlicher Stellen sind nach unserer Erfahrung aktuell stärker auf Warnungen vorm Umgang mit sozialen Netzwerken und sonstigen Internetgebrauch gesetzt. Schade, denn auch die kreative Anleitung zur Mediennutzung ist wichtig. Da sind bei Entscheidungsträgern wohl noch nicht so besonders viele “Digital Natives” dabei.

    Wir drücken euch die Daumen!

    • Sarah Kaufmann auf 9. Mai 2012 bei 15:09

    Als ich mein Schulpraktikum bei der Mobilen Medienarbeit gemacht habe, habe ich ein Projekt der Selbigen mit einer 8. Klasse meiner früheren Schule miterleben dürfen. Es sollte in fünf Tagen ein Film entstehen. Das Thema des Projekt war Berufsvorbereitung.
    Was am ersten Tag wie ein nettes Filmchen klang wurde bald viel mehr: Die Klassenlehrerin erzählte mir schon am zweiten Tag, sie hätte ihre Schüler noch nie so gut zusammen arbeiten sehen. Die Anzahl der Schimpfwörter fiel von Tag zu Tag. Auf einmal arbeiteten Schüler zusammen, die mir am Tag zuvor noch versichert hatten, sie würden niemals zusammen irgend etwas machen, weil der jeweils andere so blöd sei. Die Klassenlehrerin war sprachlos als ihre Klasse beschloß nicht zum normalen Unterrichtsschluss aufzuhören, sondern einfach noch freiwillig weiter zu arbeiten. Man merkte wie innerhalb dieser Woche der Klassenzusammenhalt in die Höhe schoss und so entstand nach und nach ein richtig toller Film.
    Ich glaube, die Schüler selbst haben von diesen Veränderungen gar nicht richtig was wahrgenommen, weil sie viel zu beschäftigt waren alle ihre Ideen in diesem Film zu verarbeiten. Es ging darin auch um die berühmt, berüchtigten Ballerspiele. Wie genau es dazu gekommen ist, weiß ich gar nicht mehr, aber ich weiß, dass ich begeistert war, als die Schüler anfingen über das für und wider solcher Spiele und ihrer Folgen zu diskutieren.
    Als der Film dann fertig war, waren sie alle stolz wie Oskar: “Das haben wir alles selbst gemacht!”

    Die Mobile Medienarbeit ist so viel mehr als nur ein paar Filmchen zu drehen. Die Beteiligten lernen unbewusst so viel, was so wichtig für den Umgang mit anderen und sich selbst ist. Mein Fallbeispiel sollte Beweis genug sein!
    Ich mag es immernoch nicht recht glauben, dass das jetzt das Ende der Mobilen Medienarbeit sein soll und dass ihr zweites Standbein – Christian – jetzt gehen soll. Mir tun all die Kinder, Jugendlichen aber auch Erwachsenen leid, die sich auf erste oder weitere Projekte mit euch gefreut haben. Und es tut mir für euch leid, dass ihr jetzt zusehen müsst wie eure unverzichtbare Arbeit einfach so durch einen nicht überdachten Beschluss eingestampft werden soll.

    • Anja & Niklas auf 9. Mai 2012 bei 16:53

    Leider will man immer an der falschen stelle geld sparen….die kinder, jugendlichen und eltern haben SUPER erfahrung mit der mobilen medienarbeit. Die kinder fühlen sich ernstgenommen und bringen ganz viel herzblut in die geschichten rein! Lasst BITTE so eine tolle jugendarbeit nicht sterben. Das wäre am FALSCHEN platz gespart!!!

    • Holger Mehring auf 9. Mai 2012 bei 21:34

    Ja, wir brauchen die mobile Medienarbeit, um den Kids einen aktiven Umgang mit den Medien zu ermöglichen.
    Konsumorientiertheit führt zur Passivität, mediale Kreativität führt zur Aktivität !
    Also müssen wir die Medienarbeit erhalten ! Helft mit !

    • Julian auf 9. Mai 2012 bei 21:51

    Ich habe die Arbeit von Georg, Christian und Philippe so erlebt:

    – ich wurde angeregt, selbstständig zu denken und zu handeln
    – ich wurde angeregt, kritisch infrage zu stellen
    – mir wurden Anstöße gegeben, wie ich etwas bewegen und verändern kann
    – ich wurde trotz jugendlichen Alters immer ernstgenommen
    – mit mir wurde auf Augenhöhe umgegangen
    – ich wurde angeregt, mich selbst kritisch zu hinterfragen
    – mir wurde etwas beigebracht, ohne dass ich das Gefühl hatte, ich befinde mich in einer Schülersituation
    – meine Kompetenzen wurden gestärkt

    Ich wünsche mir, dass der Wert der Arbeit, die die drei leisten, finanziell gewürdigt wird.

  3. Projekte bzw. Planungen sind in einem Jugendverband nicht immer leicht unzusetzen und laufen leicht auch mal etwas “chaotisch”. Insbesondere, wenn es kaum Fördermittel gibt und Medienprojekte (leider in der Regel) schwer zu finanzieren sind.
    Ohne MobiRed wäre unser Medienprojekt “Singen verboten!” nicht möglich gewesen. Georg und Christian standen uns immer mit Rat und Tat zur Seite, haben immer eine Mordsgeduld bewiesen (und einen echt feinen Humor). Sowohl in der Vorphase des Projektes,als auch während des Projektes und im Nachgang. Ihr Engagement ging weit über das abgesprochene und zu erwartende Maß hinaus – obwohl ich euch dafür eigentlich nicht unbedingt loben sollte :-).
    MobiRed: Fachlich und menschlich eine super Leistung! Wer Medienprojekte mit Kindern und Jugendlichen oder speziell in der Jugendverbandsarbeit machen möchte, wird es zukünftig schwerer haben, falls MobiRed tatsächlich eingestellt werden sollte und eine große Lücke hinterlässt!!!

    • Richard Röseler auf 10. Mai 2012 bei 12:26

    Lieber Georg,

    ich weißt, wie wichtig konkrete, insbesonders praktische Medienarbeit ist: Jahrelang habe ich an der Uni Lüneburg als Leiter des Medien- und Dokumentarionszentrms dieses den Studierenden nicht nur theoretisch, sondern vor allem auch praktisch beigebracht.

    Die Ergebnisse gab es jedes Jahr auf dem außerordentlich in der Öffentlichkeit geschätztem “Videospektakel” zu sehen.

    Die Meinung der Uni – Chefs scheint zu sein, daß man das alles nicht mehr brauch: Kann doch JEDE/R mit seinem Handy filmen lernen…

    Eben nicht – deswegen müßt Ihr unbedingt weitermachen, denn Bild finden, Einstellung, Schnitt, Sequenz usw. unterliegt Wahrnehmungsregeln, die man ausprobieren und über die man reden und nachdenken muß.

    Es muß und wird weitergehen!

    Richard Röseler

    • Janna auf 10. Mai 2012 bei 19:36

    Die mobile Medienarbeit ist wichtig für die Falken und für die Gesellschaft. Wir brauchen Euch als Experten und Eure Projekte, damit Jugendliche mehr machen können als Fernsehen gucken.

  4. Hallo,
    ich wollte an dieser Stelle einmal loswerden, dass meine Kinder bereits an Projekten der SJD teilgenommen haben und bis heute -teilweise Jahre danach- noch von dieser schönen und beeindruckenden Zeit reden.
    Bei meiner Tochter hat sich sogar der Berufswunsch “Mediengestalter” gebildet.

    Solche Inspirationen darf man nicht kaputtsparen.

    Mit freundlichem Gruß

    Jens Plücker

    • Lasse auf 10. Mai 2012 bei 22:28

    Also das fände ich echt ziemlich schade wenn die Mobile Medienarbeit nur des Geldes wegen abgesetzt werden würde. Als ich damals an einem Projekt mitgearbeitet habe, habe ich gemerkt wie sehr mir die Arbeit mit der Mobilen Medienarbeit Spaß macht und was es alles so tolles zu entdecken gibt. Ich fände es echt schade wenn all das nur zum sparen aufgegeben werden würde. Es lassen sich bestimmt irgendwelche anderen mittel finden um diese Arbeit trotzdem weiterzuführen
    Gruß
    Lasse

    • Kirsa Weidemann auf 11. Mai 2012 bei 07:12

    Schon damals (2007) mit der Hauptschule Kreideberg und später mit der Christianischule habe ich als Schulsozialpädagogin die Zusammenarbeit mit den Falken gesucht. Medienprojekte mit Jugendlichen zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung ihrer sozialen Kompetenzen erzielen eine nachhaltige Wirkung. Die professionelle Arbeit der Falken ist zielgruppengerecht, prozess- und lebensweltorientiert. Wichtige Vorraussetzungen, um Jugendliche zu erreichen. Die jungen Menschen lernen sich auf Reflexionsprozesse einzulassen und erleben persönliche Erfolgsmomente. Die Rückmeldungen der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schülern zu den Projekten sind sehr positiv. Die Projekte der Falken sind wichtige Angebote für die Schule und ich hoffe, dass es auch zukünftig Möglichkeiten geben wird diese erfolgreiche Arbeit fortzusetzen.
    Kirsa Weidemann, Sozialpädagogin

    • Isabelle auf 12. Mai 2012 bei 10:27

    Das ist ja fürchterlich! Es ist doch absurt, dass Politik, Eltern und Pädagogen wie wild über die ‘dramatischen’ Konsequenzen eines unreflektieren Medienkonsums der Kinder und Jugendlichen debattieren und gleichzeitig werden die wenigen Projekte, die nicht im Sinne der Bewahrpädagogik agieren nur sporadisch unterstützt. Leider scheint eine medizinische Anlaufstelle mehr gefragt, die erst ansetzt, wenn es im Grunde zu spät ist und sich ausschließlich mit den drastischen Fällen befasst. Dass die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen davon nicht betroffen ist, jedoch ebenfalls von einer kritischen Auseinandersetzung mit Medien – als Spiegel ihrer Umwelt – profitieren würden wird allgemeinhin missachtet. Schade, schade!!! Ich hoffe nur inständig, dass ihr einen wohlverdienten Sponsor findet und weiterhin eure Projekte durchführen könnt, wofür die Falken in Lüneburg nunmal bekannt sind.

    • Paula auf 14. Mai 2012 bei 20:27

    Wie jetzt? Es wird keine mobile Medienarbeit mehr geben? Wie soll das denn gehen?

    Das war in etwa mein erster Gedanke, als mir das Ende der mobilen Medienarbeit bekannt wurde. Als Falkenjugendgruppe in Lüneburg waren wir immer stolz und glücklich, den Support unserer Hauptamtlichen durch Rat und Tat, aber eben auch durch technisches Know-How und Equipment erhalten zu können. Von der Vorstellung, unsere Botschaften in die Welt zu tragen, kann und will ich mich nur schwer trennen! Da ist auch die schwache Hoffnung, nun doch Falkenfahnen an die Tonangeln hängen zu dürfen nur ein schwacher Trost …

    • Olaf Cramm auf 16. Mai 2012 bei 14:43

    Es wäre ja auch zu einfach gewesen: junge Menschen können kompetent und (selbst-)kritisch mit Medien umgehen (lernen) und ihre Ideen mit respektvoller Hilfe umsetzen. Kollektiv, solidarisch, kreativ.
    Die Mobile Medienarbeit bleibt eine hervorragende Idee. Angefangen mit Büchereischließungen und nicht endend in der Jugendverbandsarbeit werden die Aktivitäten gekürzt, mit denen Kinder und Jugendliche sich ihre Medien erobern.
    Für mich ist MobiRed die wirklich großartige Antwort vieler kluger Menschen, sehr jung und motiviert, erfahrener und kontinuierlich unterstützend, Medien für sich und viele andere nutzbar zu machen. Dazu war immer viel Geld nötig, denn Bildung, auch Selbstbildung kostet Geld. Viele akive Köpfe, Falkengenerationen, denen ich hiermit danke.
    Von den konzeptionellen Ideen bis zur immer wieder neu erfundenen Umsetzung, immer neu organisierten Geldern, dem vielfältigen Engagement auch derer, die für ihre Arbeit zu entlohnen waren, weil sie anleiteten und qualifiziert tätig waren – sie alle sind ein Beitrag zur Demokratisierung des Gemeinwesens. Mehr als viele derer, die über das gemeinsam erwirtschaftete öffentliche Geld verfügen.
    Was könnte MobiRed mit 100.000 € anrichten? Lauter medienkompetente, selbstbewusste Jugendliche etwa? Ein kompetentes Netzwerk für Erziehende und Pädagogen?
    Klar, das Geld ist nicht aufzufinden .
    Politische Verantwortung kommt so erbärmlich daher!

    Ich bedanke mich nochmals für viele Jahre guter Arbeit der Mobilen Medienarbeit der Falken.
    Und ich gebe mich damit nicht zufrieden. Wir brauchen sie weiterhin. Es gibt noch viele, die sie nutzen und einige, die lernen müssen: diese gute (Jugend-)Arbeit fördern!

    Olaf Cramm (Gewerkschaftssekretär)

    • Petra Kruse-Runge auf 16. Mai 2012 bei 18:53

    Da funktioniert mal was so richtig gut und alle haben Spass dran – und letztlich hapert´s am Geld. Es ist doch zu und zu öde !! Es wird so viel Geld für allen möglichen Unsinn ausgegeben. Da wären die erforderlichen Summen für dieses Projekt wirklich gut angelegtes Geld. Ausserdem fehlen uns Aktiven die guten Fotos und Videos 😉 von unseren Aktionen.

    • Dr.Delle auf 18. Mai 2012 bei 13:49

    So ist es doch das Ziel, von uns Menschen, immer etwas Wichtiges kaputtzumachen. Wie auch hier!
    Die Jugend ist ja auch nicht der Nachwuchs, welcher gefördert werden muss. Sie bilden ja nur die Säulen unserer Gesellschaft. Und wenn wir sie nicht unterstützen, werden sie zusammenfallen und der Rest Gesellschaft wird hinterher fallen.
    Was bleibt der Jugend noch, wenn man Ihnen alles wegnehmen will? Will man sie, sich nicht entfalten lassen? Wir als Gesellschaft sagen immer, wie wichtig es doch sei sich viele Kompetenz anzueignen, doch Sagen wir es nur, und wenn wir handeln sollen, sind wir feige und lassen sie im Stich. Nur treten dann wieder Probleme auf, welche durch fehlende Kompetenz entstanden sind, können wir als Gesellschaft wieder das tun, was wir so lieben. Wir suchen einen Schuldigen.
    Wir können halt nur uns beschweren, wenn es zu spät ist.
    Aber handeln können wir nicht!
    Es könnte ja Erfolg haben, man könnte ja mal was bewirken, man könnte ja mal was Gutes tun.
    Aber zum Glück ist es ja nicht wichtig, vorbeugend zu handeln!
    So ist es doch gut, wenn man den Jugendlichen alles streicht, so müssen sie nicht mehr Wählen, was sie tun sollen.
    Wir sollten noch mehr Streichen und die Gelder den geben, die schon genug haben, da sie ja wissen, wie man damit umgeht!
    So macht Kaputt, was euch Kaputt macht.

  5. Ich hatte zu dem Personal der Mobilen Medienarbeit, also Georg und Christian, im Rahmen der Jugendgruppe der SJD-Die Falken immer einen super Kontakt. Auch wenn ich nie die Möglichkeit hatte, an einem der Workshops teilzunehmen, kann ich mit Sicherheit sagen, dass sie super waren. Georg und Christian sind für mich der Inbegriff von fachlich versierten und vor allem engagierten Jugendarbeitern. Und gerade auf dem Gebiet der Medien kann man ihnen nichts vor machen.
    Medienkompetenz ist in Zeiten von zunehmender Meinungskonzentration einhergehend mit einer immer größer werdenden Flut von Medienmeldungen in den Massenmedien eine äußerst wertvolle Kompetenz. Und die Teilnahme an einem so vielschichtigen Projekt wie der Produktion eines Filmes fördert ja nicht nur das Hintergrundwissen, sondern gerade auch Softskills wie Teamarbeit und Kommunikation. Gerade das, was heute so wichtig wird.
    Insofern ist es traurig, dass weder Schulen innerhalb von neuen Programmen, die lernen außerhalb des Lernplans erlauben, noch Jugend- und Sozialverbände die nötige Unterstützung vom Staat bekommen, um so ein Programm zu fördern. Mittlerweile belegt doch wirlich die große Mehrheit der Studien, wie wichtig eine vielschichtige Bildung für verschiedenste Gruppen ist, um präventiv gegen soziale Probleme in der Gesellschaft vor zu gehen! Genau so etwas wurde durch die Mobile Medienarbeit ermöglicht! Warum nicht weiterhin?!

  6. Seit Jahren wird das Angebot der Videofilmworkshops in der SG Jesteburg von Kindern und Eltern begeistert angenommen und ist fester Bestandteil unseres Bildungs- und Freizeitprogramms. Die medienpädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen der SJD ist beispiellos und hervorragend.
    Das, was die Kinder und Jugendlichen bei den Projekten mitnehmen, ist schulisch oder in anderen Situationen kaum zu vermitteln und prägt die Kinder und Jugendlichen nachhaltig und präventiv.
    Ganz deutlich wird hier an der falschen Stelle gespart und leider gibt es auch keine Alternativen zu dem von der SJD verfolgten, ganzheitlichen Konzept.
    Es wäre überaus schade, wenn diese Projekte nicht mehr stattfinden würden, denn das dadruch entstehende Loch ist nicht zu stopfen.
    Wir hoffen, das es doch noch Menschen gibt, die diese wichtige Arbeit wertschätzen und unterstützen, damit es weitergehen kann.
    Euer Verein Jugend aktiv e.V. – Anne Dietrich

    • I. Konzack-Rempe auf 21. Mai 2012 bei 10:50

    In seinem Grußwort als Schirmherr des 2.Tages der Medienkompetenz-Meilensteine für Niedersachsen im Oktober 2011 erklärt der niedersächsische Ministerpräsident Mc Allister, die Stärkung von Medienkompetenz sei “in einem Flächenland wie Niedersachsen …wegen der Vielfalt der Zielgruppen und des rasanten technischen Fortschritts eine Dauer- und Querschnittsaufgabe”.
    Wie kommt es dann, dass ein lange vorher gestartetes und inzwischen etabliertes, kreatives und innovatives Jugendprojekt wie MOBIRED sterben muss??
    Ich konnte leider nie bei der Arbeit mit den Jugendlichen dabei sein, aber allein schon die Arbeitsergebnisse und das Auftreten der jungen Leute bei der “Edgar”-Verleihung im April 2008 anlässlich der Kampagne “Clean Screen – mein Handy bleibt sauber” überzeugten. Der Arbeitskreis Jugendschutz Nordostniedersachsen, dem ich als Beauftragte für Jugendsachen bei der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen angehöre, hatte sich das mobile Medienprojekt der SJD Die Falken “MOBIRED” mit ins Boot geholt, um präventiv und kreativ mit Jugendlichen zum Thema Handygewalt (heute “cybermobbing”) zu arbeiten.
    Die Ergebnisse lassen sich derzeit noch auf der von MOBIRED erstellten homepage http://www.cleanscreen.de bewundern.
    Ich wünsche mir, dass da, wo über Geldmittel entschieden wird, zukünftig achtsamer und wertschätzender mit Menschen umgegangen wird, die für eine großartige Sache hochengagiert arbeiten und dass als Pilotprojekt – wie MOBIRED – gestartete, erfolgreiche Arbeit leichter auf Dauer implementiert wird (und sei es durch Dauerförderung).

    Euch, Georg, Philippe und Christian drücke ich die Daumen, dass Eure mobile Medienarbeit weiter laufen kann.
    Imme

    • Christa Gronau auf 1. Juli 2012 bei 08:48

    Lieber Georg,

    wir brauchen Experten wie Euch! Mit Eurer fachlichen und pädagogischen Kompetenz erreicht Ihr die Kinder und Jugendlichen. Ich habe erlebt, wie Ihr die Schülerinnen und Schüler begeistern und motivieren könnt und ihnen Medienkompetenz vermittelt, die nachhaltig wirkt. Also Forderungen und Erwartungen, die auch von Entscheidungsträger/innen gestellt werden. Und dann lese und höre ich mit großem Unverständnis, das es MOBIRED nicht mehr geben soll?

    Ich hoffe und wünsche mir, dass Euer Projekt weiter bestehen bleibt!

    • Ehepaar Koß auf 26. Juli 2012 bei 18:18

    Es wäre WIRKLICH sehr bedauerlich, wenn diese Jugendarbeit geschmälert oder gar eingestellt werden würde. Wir wohnen hier in Bendestorf direkt gegenüber dem “Drehort” und sehen, mit welcher Begeisterung und Freude die Kinder/Jugendliche bei der Sache sind.
    Abgesehen davon, dass vielleicht hier und da berufliche Ziele gesetzt werden, ist es doch schön, dass zu Beginn der Sommerferien für die Kinder eine sehr sinnvolle Beschäftigung geschaffen wurde.

    Also, bitte nicht einstellen, sondern fördern !!!

    • Ulrike Kantenwein auf 14. August 2012 bei 13:50

    Unverständlich, eine so gute Sache aufzulösen! Unsere Kinder haben diese Woche in Bendestorf mit Begeisterung mitgemacht und in dieser kurzen Zeit sehr viel gelernt, vor allem den selbstständigen Umgang mit Equipment, sachkundiger und trotzdem eigenständiger Entwicklung des Projektes.
    Wieder einmal eine Einsparung an falscher Stelle!!!!

    • Michaela Seehof auf 20. August 2012 bei 16:34

    Es ist sehr schade, wenn nicht mehr in dieser Form weitergearbeitet werden kann.
    Gerade in einer Zeit in der die Medien eine immer größere Rolle übernehmen, ist es wichtig Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen, wie man selbst kreativ werden kann und nicht nur konsumiert.
    Meine Tochter hat bei 2 Projekten mitgemacht und war jedes mal begeistert und hat viel mitgenommen.

    • Ehepaar Schierbeck-Düwer auf 25. August 2012 bei 23:24

    Wird nicht oft davon gesprochen, dass die heranwachsende Generation unsere Zukunft gestaltet? – und dieser will man eine Entwicklungsmöglichkeit wegnehmen. Wir haben schon vor einem Jahrzehnt in einer Berufsschule mit Migranten und Lernbehinderten solche Wochenprojekte unter fachkundiger Leitung durchführen dürfen und haben gesehen, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen dabei waren, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und ihre Welt darzustellen. Das Erlernen dieser Techniken, mit diesem neuen Medium umzugehen, verlief spielerisch und machte allen Beteiligten viel Spaß. Gleichzeitig erforderte die Videoarbeit das Arbeiten im Team und den Mut sich vor der Kamera zu zeigen. Durch diese Form des Kreierens (etwas Neues zu schaffen) gewannen die Jugendlichen ein ganz anderes Selbstwertgefühl.
    Und vielleicht haben einige der Jugendlichen aus den Projekten der Mobilen Medienarbeit den Mut sich später einmal weiter mit diesem Medium zu beschäftigen, wie zwei junge Damen es jetzt in Bremen machen ( siehe unter: http://www.abgrundtiefes-theater.de ). Auch Lisa Hartmann und Nora von Breitenbach haben in der Schule Medienkompetenz erworben, jetzt ihr eigenes Theaterstück inkl. Videosequenzen geschrieben und wollen es im September mit Laiendarstellern auf die Bühne bringen.,
    Wir würden uns wünschen, wenn die Förderung für die Mobile Jugend-Medienarbeit wieder aufgenommen wird, denn hier trägt unser Steuergeld Früchte und macht Kinder und Jugendliche glücklich!

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